Achtung in Italien – was du beim vermieten oder ausleihen beachten musst

Immer mehr Wohnmobil-Besitzerinnen und -Besitzer denken darüber nach, ihr Wohnmobil gelegentlich zu vermieten oder an Freunde und Familie auszuleihen. Doch was einfach klingt, kann rechtlich und versicherungstechnisch schnell komplex werden – insbesondere bei Reisen ins Ausland.
Wohnmobilland Schweiz hat ein neues Merkblatt in der Wissensbox hinterlegt (für Mitglieder kostenlos), das dir in verständlicher Form aufzeigt, worauf du achten musst – damit du dein Wohnmobil gesetzeskonform und sorgenfrei ausleihen kannst.
Vermieten oder ausleihen – wo liegt der Unterschied?
Sobald du für die Nutzung deines Wohnmobils Geld verlangst – auch nur zur Kostenbeteiligung –, gilt dies rechtlich als Vermietung. Dafür brauchst du in der Regel spezielle Versicherungen und musst Einnahmen versteuern. Kostenfreies Ausleihen im engen Freundeskreis ist zwar erlaubt, aber auch hier gilt: Ohne schriftliche Vereinbarungen und Versicherungscheck kann es schnell kompliziert werden.
Versicherungsschutz nicht selbstverständlich
Die Standardversicherung deines Wohnmobils deckt Vermietungen in der Regel nicht ab. Auch Pannenhilfen wie ETI oder ACS sind meist personenbezogen – nicht fahrzeuggebunden. Wenn der Mieter nicht selbst ausreichend abgesichert ist, bleibt dein Wohnmobil im Pannenfall unter Umständen ohne Hilfe.
Auslandsreisen: Vollmacht erforderlich
Wer mit einem fremden Wohnmobil ins Ausland fährt, benötigt in bestimmten Ländern eine amtlich beglaubigte Vollmacht – selbst bei engen Verwandten. Besonders in Italien oder anderen Ländern können sonst hohe Bussen oder sogar die Beschlagnahmung des Fahrzeugs drohen.
Achte auf Zoll- und Mautvorschriften
Ein weiteres Risiko: In vielen Ländern sind Mautsysteme fahrzeugbezogen. Strafzettel oder Gebührenbescheide landen oft Wochen oder Monate später bei dir. Zollrechtlich ist es zudem problematisch, wenn z. B. eine in der Schweiz wohnhafte Person mit einem ausländischen Mietfahrzeug unterwegs ist.
Unser Tipp
Wenn du dein Wohnmobil häufiger vermieten möchtest, nutze etablierte Plattformen wie MyCamper, PaulCamper oder Campanda. Diese bieten rechtliche Absicherung, passende Versicherungslösungen und ein professionelles Abwicklungssystem.
Habe auch den Mut, Nein zu sagen. Wenn man alle Kosten eines Wohnmobiles auf die Nacht hinunterbricht, kommt die Mietung bei einem Wohnmobilhändler nicht teurer und man hat bestimmt viel weniger Ärger.
Merkblatt in der Wissensbox
Wenn du dein Wohnmobil an deine Kinder oder Geschwister ausleihst, lohnt es sich besonders, das Merkblatt aufmerksam zu lesen und die Empfehlungen und Tipps zu befolgen, inklusive Vorlage für eine Vollmacht.
Das Merkblatt gibt es für Mitglieder kostenlos in der Wissensbox, für Nicht-Mitglieder kostet es CHF 4.–.
15.6.2025